"Das Rheingold"

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Combo und Musenbolde können auf eine geglückte Kooperation zurückblicken.

Dabei fiel den Musenbolden die Aufgabe zu, die Vorgeschichte der Nibelungenhandlung auf die Bühne zu bringen – eine Erzählung von Liebe und Verrat und damit eine Geschichte mit zeitlosem Thema. Dr. Becher hatte mit seinem Ensemble eine Textfassung erstellt, die den aus Wagners Zeiten überlieferten Stabreim ebenso zu erhalten wusste wie sie zeitgenössische Redewendungen integrierte. Das „Wagalaweia“ der Rheintöchter vertrug sich erstaunlich gut mit Alberichs Aussage: „Das törnt mich an.“

Nixen, Riesen, Drachen, ein Tarnhelm und der Ring der Macht – all die wohlbekannten Requisiten aus der überlieferte Sage trugen zur zentralen Einsicht bei: Entscheidest du dich für das Gold und die Macht, so begibst du dich auf den Weg des Streites und des Unglücks. Wähle lieber die Versöhnung, wähle die Liebe.

Wer die Wagner-Opern kennt, kann sich die Erzählung von der Macht des Rings ohne Musik natürlich kaum vorstellen – hier kam die Combo des AMG ins Spiel, für die Frank Hahnhaußen eine eigene Musik geschrieben hatte, die einerseits – vor allem im Einsatz mehrere Schlagzeuger – die  Tonsprache unserer Zeit verwendete. Andererseits orientierte sie sich an Wagners Vorbild. Denn auch Hahnhaußens Schauspielmusik schuf gewaltige, flächige Klänge und arbeitete intensiv mit Leitmotiven, die musikalisch vorwegnahmen, was als nächstes auf der Bühne geschehen sollte. Regelmäßige Opernbesucher werden Anspielungen auf Wagner entdeckt haben, hier in einem charakteristischen Kopfintervall, dort in einer chromatischen Linie oder in einer markanten rhythmischen Struktur.

Die Combo zeigte sich äußerst diszipliniert und hellwach. Auf den kleinsten Wink entfaltete sie mit großer Präzision die klangliche Atmosphäre zur jeweiligen Szene: die niederdrückende Stimmung in Nibelheim, das erhabene Strahlen von Walhall, das Flirren des Lichts im Wasser beim Sonnenaufgang, die von den Riesen ausgehende Bedrohung. All das half dabei, tief in der Handlung zu versinken, und war so ganz anders als die von den Musenbolden angedeutete schunkelnde Rheinwein-Seligkeit, die sie in einer witzigen Vorszene parodierten.

In der Matinee-Vorstellung waren zahlreiche Schulklassen, die das Stück gebannt verfolgten und im Anschluss zahlreiche Fragen an ihre Lehrer hatten: Welche Folgen die Verwandlung des Riesen in einen Drachen haben würde? Und vor allem: Wie das wohl weitergehen würde mit dem Gold, dessen Verlust die Rheintöchter beklagen mussten?

Als Zuschauer wünschte man sich jedenfalls, dass die glückliche Zusammenarbeit zwischen Musenbolden und AMG in eine nächste Runde gehen möge.


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