Hinter dem Regenbogen

AG TheaterDarstellendes SpielSchulleben

Somewhere over the rainbow“ - unter diesem Motto stand der diesjährige Theaterabend der DS-Kurse 10 und 11 und der Theater-AG. Dabei schrieb jede Gruppe ein eigenes Stück, gab so einen Einblick in ihre fantasievolle Gedankenwelt und ermöglichte jedem Gruppenmitglied ein Bühnenerlebnis, da alle eine Sprechrolle haben konnten.

Die jüngeren Schülerinnen und Schüler orientierten sich an der märchenhaften Verheißung, dass am Ende des Regenbogens ein Schatz vergraben sei. Erstaunlicherweise fanden die Freundinnen diesen sagenhaften Schatz auch wirklich und zwar in Gestalt ihrer Freundschaft, die Zusammenhalt, Verständnis und gegenseitige Hilfe auf dem gemeinsamen Weg unter Beweis stellte.

Im nächsten Stück wurde diese Freundschaft auf einer Klassenfahrt auf eine harte Probe gestellt, als eine der Mitreisenden eine „Unterschenkelfraktur zweiten Grades“ erlitt und mit Hilfe eins Zaubersteins aus einer tiefen Schlucht gerettet werden musste. Besonders kurios war die Schlusswendung. Man hörte einen gestressten Anruf von der Klassenfahrt bei den Eltern: „Mama, kannst du mich bitte abholen?“ Und die Anruferin war nicht etwa eine Schülerin, sondern die Lehrerin!

Eine weitere Gruppe dachte sich eine Handlung aus, bei der man am Ende des Regenbogens einen Wunsch frei hat. Bei allen komischen Elementen der Handlung – so verwandelte sich eine Jacke zwischen den Szenen von „echt Louis Vuitton“ in „Original Gucci“ – blieb das Thema letztlich ernsthaft, da der tiefste Wunsch, einen Verstorbenen zurück ins Leben zu rufen, unerfüllt blieb.

In der „Regenbogenführung“ wollten Feen verhindern, dass ihr Schatz in die Hände von Fremden gelangt. Allerdings hatte es die Feen-Zaubermacht schwer gegen eine Familie, deren Kinder anfällig für halluzinogene Pilze oder handysüchtig waren.

Anschließend hieß es: Bühne frei für die DS-Kurse der Stufe 10!

Hier begann eines der Stücke auf dem Dachboden, ermöglichte aber nach dem Öffnen einer Schatzkiste den Durchgang in das Land des Regenbogens. Kameradschaftlich, Teamwork und eine große Portion an Glitzer waren nötig, um den Weg zum heimischen Dachboden zurück zu finden. Von dort konnten die Abenteurer zum Essen gerufen werden und in den gewohnten Alltag heimkehren.

Die nächste Gruppe setzte sich damit auseinander, dass das Leben leider nicht nur aus Regenbogen-Situationen besteht. Mit vereinten Kräften musste sie sich gegen finstere Mächte wie Gewalt, Drogensucht oder Kriminalität behaupten.

In einem weiteren Stück wurden die Farben des Regenbogens geraubt und mussten unter Lösung von Rätseln wiedergefunden werden. In diesem Stück wurde fast ausschließlich saarländisch gesprochen.

Ist das Glas halbvoll oder doch eher halbleer? Dass verschiedene Personen die Dinge ganz unterschiedlich wahrnehmen, stand im Zentrum des nächsten Stückes. Die interessante Wendung bestand darin, dass die Optimisten mehr in der Welt sehen konnten als die Pessimisten.

Im „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“, einem Stück der elften Jahrgangsstufe, wurde schließlich eine Familie gezeigt, die auf den ersten Blick als Vorzeigefamilie hätte gelten können: Die Tochter erwartet das zweite Kind. Alles sieht nach Friede, Freude, Regenbogen aus. Allerdings erkennt man schnell, dass der rassistisch eingestellte Großvater weder den dunkelhäutigen Schwiegersohn noch die Enkel akzeptiert. Auch wenn die Tochter zu ihrem Partner steht und sich vom Großvater distanziert, zeigte ein nachdenklich machendes Schlussbild, dass alles beim Alten bleibt, dass also die rassistischen Neigungen nicht einfach überwunden werden können.

Am Ende des Abends galt der Dank den Theaterpädagogen Frau Ernst und Herrn Bill sowie Herrn Oberheim, der die Technik-AG unterstützte – vor allem aber den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern, die flexibel genug waren, um für erkrankte Mitschüler einzuspringen und so die Aufführung zu retten.

Hannah Bayer und Heike Scholz


zurück