Exkursion: Klasse 10bn1 in Verdun

Schulleben

Am 29.09.2021 ging es für 22 Schüler der Klasse 10bn1 in Begleitung von Frau Schmees und Herr Berger nach Verdun, einer Stadt im Nordosten Frankreichs mit großer geschichtlicher Bedeutung.


Um 08:00Uhr startete der Ausflug am Busbahnhof St. Ingbert, wo auch schon gleich der Experte Herr Hillen hinzustieß, der die Exkursion leiten würde. Dann ging es auch schon gleich los; auf der zweistündigen Fahrt erfuhren wir schon vieles über die Schlacht von Verdun, ebenfalls sahen wir uns ein paar Filme über das Thema an und besprachen ein kleines Buch der VHS.

Am Zielort angekommen, stiegen wir an der Straße aus und liefen einen etwa 600m langen Graben entlang, durch den die Soldaten früher marschiert sind. Am Ende des Grabens war die Fort Douaumont, eine Festung, die mittlerweile für Touristen offensteht. Im Fort drinnen erwartete uns ein nasser, dunkler Gang nach dem anderen. Wir durchquerten mehrere Schlafräume, die mit Stockbetten, Waffenhalterungen und Belüftungsschächten ausgestattet waren, sowie Toilettenräume, auf die man eher nicht eingehen müsste. Ein Raum war gefüllt mit Teilen von Kanonen und Zeitungsartikeln, durch den man gehen konnte wie durch eine Ausstellung. Auch eine kleine Gedenkstätte mit Kreuzen und Blumen passierten wir, wo wir auch Zeit für eine Schweigeminute fanden. Ansonsten gab es eine Menge Lagerräume, tiefe Decken, Fledermäuse und Stalaktiten. Im hintersten Raum der Festung, der mit sechs Meter dicken Wänden geschützt wurde, stand ein riesiges Geschütz, das über die Decke des Forts hinausragte. Zum Schluss liefen wir auch über die Wiese auf dem Fort, die von großen Granatenlöchern und Aussichtstürmen durchzogen war.

Das kleine Dorf Fleury war unser nächstes Ziel. Von einem Dorf, war allerdings nicht mehr viel zu sehen, nur wieder durchlöcherte Wiesen und eine kleine Kapelle, deren Tür nur einmal im Jahr geöffnet wird. Wenn man bedenkt, dass dieser kleine Ort früher bombardiert wurde und 16-mal den Besitzer gewechselt hatte, war es ein komisches Gefühl, wie friedlich es sich nun anfühlte. Kleine Memorien standen hier und da; und an jedem Ort wo früher mal ein Haus, eine Bäckerei oder etwas ähnliches war, befand sich ein beschrifteter Stein. Dennoch war es schwer, sich ein belebtes Dorf auf der jetzt bewucherten Fläche vorzustellen.

Unser nächster Halt führte uns zum Mémorial de Verdun, einem ausgesprochen modernen Museum über die Schlachten und den Ersten Weltkrieg. Zwei unendlich groß erscheinende Stockwerke voller Wissen durchstreiften wir mit einem passenden Quizbogen zum Thema. Im dritten Stock, den die meisten leider erst kurz vor knapp entdeckten, hatte man eine wundervolle Aussicht über Verdun, sowie die Möglichkeit sich Teile der Schlacht durch eine VR-Brille aus der Sicht der Soldaten anzusehen.

 

Als letztes ging es dann zum nächsten Mémorial, dem Beinhaus von Douaumont. Eine riesige Wiese mit 16042 Grabsteinen und Kreuzen, alle weiß mit einem Rosenstrauch davor. Ein wirklich beeindruckender Anblick für uns alle; im Hintergrund das Beinhaus, zu dem wir dann hinaufgingen. Eine Gedenktafel und eine Menge Wappen, von den Regionen, die sich am Bau des Monuments beteiligt hatten, darunter auch das Saarland. Durch kleine Fenster an der Seite des Gebäudes konnte man haufenweise Knochen betrachten; Schädel, Rippen, Becken; Haufen für Haufen, Fenster für Fenster; insgesamt um die 130.000 Knochen.

Obwohl es schon recht spät war, entschieden wir uns dennoch in die Spitze des Gebäudes hochzusteigen. Oben mussten wir schweigen, aber wenn man in einem Raum steht, der durch farbige Fenster in blutrotes Licht getaucht wird und jeder Stein der Wände und Decke mit Namen und Todesdaten versehen ist, fällt einem das gar nicht mehr so schwer. Ehrfürchtig begaben wir uns in die kleine Kapelle, wo Herr Hillen noch einen Brief eines Soldaten an seine Familie vorlas, womit der Tag zu Ende ging.

 

Erschöpft und beeindruckt kamen wir gegen 18:30Uhr wieder am Bahnhof in St. Ingbert an.

Insgesamt war der Tag sehr interessant und wir hatten viel Spaß. Die Orte waren sehr ergreifend und wir haben eine Menge gelernt.

Muriel Tussing, 10bn1


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