Denn gemeinsam ist man stark

Schulleben

Ich denke, jeder von uns kennt das beklemmende Gefühl, wie es damals war, als Kind zum Arzt oder gar ins Krankenhaus zu müssen. Man fühlt sich verängstigt und einsam. Wenn man doch nur einen Freund mitnehmen könnte….


Mit diesem Thema haben wir uns - Martin Moses (HP3) und ich - im Rahmen des Seminarfach Projektes beschäftigt und beschlossen, Plüschbären als kuschliger Tröster für Kinder im Krankenhaus zu nähen. 

Durch Spendengelder konnten wir uns die Materialien für 50 Bären besorgen und dann ging es sogleich - mit der Unterstützung von sämtlichen Müttern, Großmüttern und Tanten - ans Nähen. Was der Bär neben Augen und einem Lächeln natürlich auch noch brauchte, war ein Name. Bär….. vom AMG… Natürlich! Unser Schulpatron! Also nannten wir den Teddy „Albärtus“ aus „St. Ingbärt“!
Und damit begann die ganze Geschichte. Wir beschlossen nämlich, eine Kindergeschichte rund um den Helden Albärtus zu schreiben. Hinzu kamen der kleine Fuchs Magnus und natürlich das Bärenmädchen Albärta.

Während Martin die Produktion der Teddybären koordinierte, kümmerte ich mich um das Schreiben und Illustrieren. Und mit weiteren Spendengeldern konnten wir das Endprodukt sogar in mehreren Auflagen bei einem Online-Shop drucken lassen.

Am 14. August war es dann soweit: Martin und ich trafen uns mit den kleinen Patienten in der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof auf der Station Neuropädiatrie/Palliatiiveinheit. Zu unserer Überraschung war auch eine Journalistin anwesend, die sogar einen Artikel über unser Projekt in der Saarbrücker Zeitung veröffentlicht hat!
Mit verteilten Rollen - Erzähler und Dialoge - lasen Martin und ich den Kindern unsere Geschichte vor und zogen sie über eine halbe Stunde lang in unseren Bann. Ganz aufmerksam haben uns die 4 bis 11 Jährigen zugehört. Danach bekam jeder einen Albärtus sowie ein Büchlein von uns geschenkt. Die ganze Aktion war ein voller Erfolg.

Die Stationsleiterin stellte abschließend noch die Frage an die Kinder, was sie aus der Geschichte gelernt haben. Und da antwortete ein 6 jähriger Junge: „Dass es egal ist, woher man kommt, weil man zusammen stark ist.“ Diese Antwort hat mich riesig gefreut, drückt diese doch genau das aus, was wir den Kindern mit der Geschichte mit auf den Weg geben wollten. Inhaltlich geht es in Albärtus’ Abenteuer nämlich - sehr kindgerecht verpackt - um aktuelle gesellschaftliche Themen wie Integration und Klimawandel. Der kleine Fuchs Magnus muss mit seiner Familie vor dem wachsenden Industriegebiet der Menschen fliehen, das ihnen nach und nach den Lebensraum nimmt. Die Tiere gewähren den Füchsen Zuflucht und Schutz, so auch die Bären, bei denen Magnus mit seiner Familie unterkommt. Aber einige der Bären haben Vorurteile gegenüber den andersartigen Vierbeinern, was der kleine Fuchs sehr bald schon feststellen muss. Zum Glück aber sind da noch die Bärenzwillinge Albärtus und Albärta, mit denen Magnus schnell Freundschaft schließt…. und gemeinsam gelingt es ihnen, Frieden unter allen Tieren des Waldes zu schaffen.

Die Füchse und die Bären haben also das geschafft, was uns Menschen an manchen Stellen noch besser gelingen sollte. Und daher sollte man bereits Kinder dazu sensibilisieren, neugierig und offen durch unsere Gesellschaft zu gehen, Dinge zu hinterfragen, zu überdenken und sich mit Mut eine eigene Meinung zu bilden. Denn was ist in der heutigen Zeit schon wichtiger als Nächstenliebe, Solidarität und Menschenwürde, Toleranz und gegenseitiger Respekt, Friede und Freiheit?

 

Paula Kaufmann 


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