Lockdown bei Edward Hopper

Schulleben

Bezüglich der aktuellen Corona-Pandemie hat sich die Klasse 10n2/ EP im Kunstunterricht mit Frau Fischer den Werken Edward Hoppers gewidmet. Anschließend wurden einige Bilder, die von den Schülerinnen und Schülern gemalt wurden, Mitte Mai bis Mitte Juni, im 1. Obergeschoss des Schulhauses ausgestellt.

Der 1882 in New York geborene Edward Hopper war ein Maler des Amerikanischen Realismus. In seinen Bildern stellte er gerne Stimmungslagen dar, die auch unsere heutige Stimmung zeigen.

Catena Razza gibt im Folgenden einen ausführlichen Einblick in die im Kunstunterricht erfolgte Auseinandersetzung mit dem Künstler und seinem Werk.

 

Edward Hopper war ein amerikanischer Maler des Amerikanischen Realismus und wurde 1882 in New York geboren. In seinen Werken werden oft einsam wirkende Räumlichkeiten dargestellt, die zudem eine Aussicht haben und somit Außen- und Innenraum verbinden.

Dieses Motiv wählte Hopper aus gutem Grund, da er so seine Stimmungslage und Selbstbeobachtung darstellen konnte. Um diese Gefühlslage zu verstärken, nutze Hopper oftmals stark getrübte, matte und stumpfe Farben. Um jedoch Akzente im Bild zu setzen und das Augenmerk des Betrachters durch Lichtstellen auf bestimmte Teile des Gemäldes zu lenken, hellte er vereinzelte Farben stark auf. Er arbeitete gerne mit der Verbindung mehrerer Skizzen, aus dem Grund hat auch der Kurs nicht nur mit einer Skizze gearbeitet.

Mit all diesen Aspekten haben sich auch die Schülerinnen und Schüler beschäftigt. Ihre Aufgabe bestand darin, sich in einzelnen Schritten an ein Werk Hoppers heranzutasten und einen Einsamkeitseffekt zu erschaffen, somit auch auf Licht, Farbe und Schatten zu achten. Dies geschah im Rahmen einer Portfoliomappe.

Zunächst sollte ein Film einen kleinen Einblick verschaffen, daraufhin sollte ein Überblick zu allen Aspekten, d.h. Farbe, Licht, etc. erarbeitet werden. Hiernach wurde die Wahl einer Hopper Vorlage getroffen und bezüglich dieses Bildes sollte eine kleine Geschichte geschrieben werden. Dazu kam die Analyse des Bildes, hinsichtlich ihrer Komposition, des Lichtes, usw.

Etwas spannender wurde es für die meisten, als es zur Bearbeitung der Vorlage kam. Mithilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes konnte das Bild beliebig verändert werden. Später kamen die Skizzen hinzu, auf denen die abgebildete Person der Vorlage weggelassen und ein bis zwei Gegenstände beigefügt wurden. Das Zeichnen auf dem DIN A3 Papier kam als nächstes und um sich vor allem mit Farbe und Schatten, die dabei eine wichtige Rolle spielen, auseinanderzusetzen, gab es zwei Farbmischübungen. Schließlich folgte das Anmalen der Vorzeichnung.

Zu guter Letzt sollten die Schülerinnen und Schüler eine Reflexion schreiben, dass heißt, sie sollten ihre Schwierigkeiten beim Anfertigen des Bildes notieren und einen Aktualitätsbezug herstellen, der natürlich die aktuellen Corona-Pandemie anspricht.

Wie bereits erwähnt, stellte Edward Hopper gerne seine Stimmungslage in seinen Bildern dar, die auch unsere heutige Stimmung zeigen. Seit über einem Jahr befinden wir uns im Lockdown, der allen zusetzt. Wir fühlen uns eingeengt, können nicht mehr das machen, was uns einst Spaß gemacht hat. Soziale Kontakte sind kaum mehr vorhanden, auch weil Schulen schon oft schließen mussten. Viele verloren durch die Pandemie ihre Arbeit und sitzen seit dem nur Zuhause. Wir fühlen uns einsam, spüren so mal körperliche als auch mentale Auswirkungen. Was das mit den Gemälden Edward Hoppers zu tun hat?

Die Gemälde zeigen einsam wirkende Räume, meist auch nur mit einzelnen Personen, die im übertragenen Sinne auch wir sein könnten, da es uns nicht anders ergeht. Schatten und Farbe verstärken diese Einsamkeit und dieses Gefühl noch mehr, denn so sehen wir momentan die Welt. Völlig leer und verlassen. Die Sicht nach draußen, die auf den Bildern gezeigt wird, lässt auf Hoffnung hinweisen. Wir sollten also alle nicht den Glauben daran verlieren, dass eines Tages alles wieder so wird wie vor der Pandemie.

(Text von Catena Razza, EP, Fotos von Petra Maria Fischer)


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